Hautgesundheit - Tropen und Reise

Gesunde Haut

 

Tropen und Reise

Tropenrückkehrer und Touristen

Wir genießen heute weltweit unbegrenzte Reisefreiheit. Globalisierung, Vernetzung, Immigration, „Visiting friends and relatives“, humanitäre Einsätze und unser Wunsch nach Grenzerfahrungen mit Reisen unter dem Motto „No Risk No Fun“ – selbst mit Vorerkrankungen – haben Nebenwirkungen.

Die Anzahl der Patienten mit Migrationshintergrund, auch aus tropischen Gebieten, steigt an. Zunehmend begegnen uns für unsere Breiten seltene importierte Dermatosen, aber oft fehlt uns im medizinischen Alltag das Bewusstsein dafür.

Haben Sie Juckreiz oder offene Hautstellen? Waren Sie vor kurzem in den Tropen? Dann könnte es sein, dass Sie an einem unliebsamen Mitbringsel aus dem Urlaub leiden.

Hauterscheinungen sind – nach Fieber und Durchfall – die dritthäufigste „Reisekrankheit“ nach Tropenaufenthalten. Meist äußern sie sich mit Juckreiz und Ulzerationen. Dabei reicht Ihre Erscheinung von einem ganz unspezifischen bis zu hochcharakteristischem Aussehen, quasi einer Blickdiagnose.

Manchmal ist die Hauterscheinung selbst nicht das eigentliche Problem, sondern stellt nur die Eintrittspforte für eine systemische Tropenerkrankung dar.

Welche Fragen werden Ihnen beim Arztbesuch gestellt werden?

Aufgrund der vielfältigen Ursachen für ein und dasselbe Beschwerdebild ist eine ausführliche Anamnese sehr wichtig:

  • Wo waren Sie auf Urlaub?
  • Was für eine Art Urlaub war es (Gruppenreise, Individualreise, Backpacking, Städtetripp, Geschäftsreise etc)?
  • Haben Sie Medikamente eingenommen?
  • Hatten Sie Sexualkontakte?

Wo findet man ausführliche Informationen zu diesem Thema?

Wo habe ich meine Erfahrungen auf dem Gebiet der Tropenmedizin gesammelt?

Meine Ausbildung zur praktischen Ärztin und zur Dermatologin habe ich im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz absolviert.

Es gibt dort eine mikrobiologische und tropenmedizinische Abteilung, die damals von Herrn Prof. Mittermayer und DDr. Haditsch geleitet wurde. Es bestand eine enge Zusammenarbeit in der Diagnostik und Behandlung von Tropenkrankheiten.

Meine tropenmedizinische Ausbildung habe ich am Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg absolviert. Im Rahmen eines sechsmonatigen Arbeitsaufenthaltes an der dermatologischen Abteilung am KCMC in Moshi in Tansania konnte ich im wahrsten Sinne des Wortes „hautnahe“ Erfahrungen mit Tropendermatosen sammeln. Durch regelmäßige Lehrtätigkeit am Queens Elizabeth Central Hospital in Blantyre in Malawi und am KCMC in Tansania erweitere ich ständig meine Kenntnisse.

In der Ordination werden regelmäßig Patienten mit pigmentierter Haut (vorwiegend aus Äthiopien, Südafrika und Südostasien adoptierte Kinder) behandelt.

Regelmäßige Fortbildungen im Rahmen der Österreichischen Reisemedizinischen Gesellschaft (ASTTM) und der Tropenmedizinischen Gesellschaft (ÖGTP) vervollständigen mein medizinisches Wissen im Bereich der Tropenmedizin.

Tropenkrankheiten und Impfungen

Warum braucht es eine professionelle medizinische Beratung für Auslandreisen?

Malaria: Nach Österreich werden jedes Jahr rund 60-90 Malariafälle eingeschleppt, ca 10 Fälle enden sogar tödlich aufgrund falscher oder verzögerter Behandlung. Diese Erkrankung wird durch Stechmücken in tropischen Ländern übertragen, daher ist die Prophylaxe (Vorbeugung) vor einer Reise in die Tropen dringend angezeigt. Es gibt aber auch Länder, wo es nur ein sogenanntes Notfall-Medikament braucht.

Gelbfieber: Diese Erkrankung wird durch ein Virus verursacht, das durch Stechmücken übertragen wird. Sie endet in vielen Fällen tödlich (innere Verblutung). Gelbfieber kommt nur in Südamerika und im tropischen Afrika vor. Die Impfung hat eine sehr gute Schutzwirkung für 10 Jahre. In folgenden Ländern kommt Gelbfieber regelmässig vor (sogenannte Endemieländer):

  • Afrika: Äquatorial-Guinea, Äthiopien, Angola, Benin, Burkina Faso, Burundi, Elfenbeinküste, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Kongo Dem. Rep., Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Rwanda, Sao Tomé und Principe, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Tansania, Togo, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik
  • Südamerika: Bolivien, Brasilien, Ekuador, Französisch-Guyana, Guyana, Kolumbien, Panama, Peru, Surinam, Venezuela.

Geschlechtskrankheiten, HIV und AIDS-Erkrankungen

In verschiedenen Ländern sind HIV und Geschlechtskrankheiten sehr verbreitet. Die Gefährlichkeit dieser Krankheiten sollte allgemein bekannt sein. Eine professionelle Aufklärung und Vorbeugung ist notwendig.

Hepatitis A und B (Gelbsucht)

Diese häufigen, weltweit vorhandenen Erkrankungen werden durch Viren übertragen. Die akut verlaufende Hepatitis A, die durch die Nahrung oder unreines Wasser übertragen wird, führt zu unangenehmen Symptomen (Gelbsucht, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, längere Arbeitsunfähigkeit). Die in 10% chronisch verlaufende Hepatitis B, die durch Körperflüssigkeiten (Blut) übertragen werden kann, führt zu einer Lebererkrankung, welche zu Leberzirrhose (Leberschrumpfung) und Leberkrebs führen kann. Gegen Hepatitis A und B kann einzeln oder kombiniert geimpft werden (mit einem sehr guten Langzeitschutz).

Weitere Impfungen

Wie steht es mit Ihrem Impfstatus?

Wann erfolgte die letzte Impfung für Tetanus (Starrkrampf), Diphtherie, Poliomyelitis (Kinderlähmung)?

Sind eventuell weitere Impfungen notwendig?

  • Meningokokken - Meningitis
  • Typhus
  • Tollwut
  • Japanische Enzephalitis
  • Zeckenenzephalitis-FSME
  • Grippe

Detaillierte Informationen finden Sie bei den österreichischen Instituten für Reisemedizin, die unter Links und Partner aufgelistet sind.

Mit den besten Wünschen für eine wunderschöne Reise!

Wir wünschen eine gute Reise!

Hautgesundheit - Tropen und Reise

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Gelbfieber Mücke

Gelbfieber in Afrika

Gelbfieber in Südamerika

Tropen und Reisen

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Weitere Informationen

Informieren Sie sich zu den Themen Pigmentierte Haut, Reiserückkehrer und Reiseapotheke

Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.

Besonderheiten und Erkrankungen pigmentierter Haut

Sich auf schwarzer Haut zurechtzufinden, ist auch für geübte Augen eine Herausforderung!

Was ist verantwortlich für unsere Hautfarbe?

Hauptsächlich ist es eine Mischung aus 4 Biochromen. Alle Menschen haben ungefähr die Gleiche Anzahl von Melanozyten, pigmentbildende Zellen der Haut, nur wird je nach Hautfarbe unterschiedlich viel Pigment produziert.

Was sind nun die Besonderheiten?

Es gibt verschiedenste Hauttöne, ein weites Spektrum von fast der europäischen Hautfarbe entsprechend, bei der Geburt z.B., mit zunehmendem Alter dunkler werdend. Je näher dem Aquator, um so dunkler wird die Haut, um eben vor der UV-Strahlung zu schützen.

Die Rötung (Erythem) können wir naturgemäß nicht immer klar sehen. Die Rötung stellt aber ein sehr wichtiges Kriterium zur Beurteilung einer Erkrankung, wie zum Beispiel beim Ekzem, beim Nesselausschlag oder bei einem Rotlauf oder einem Abszeß dar. Das macht die Diagnosestellung so schwierig.

Pigmentverlust:

Pigmentverschiebungen, wie Hypo(Unter)pigmentierungen bei Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) verursachen ein großes kosmetisches Problem und führen sehr schnell zu Stigmata.

Man muss sehr vorsichtig sein. Aggressive Lokalherapien aller Art (z.B. eine Laserhaarentfernung bei verstärkter Behaarung) können zu Pigmentverlust führen, die Repigmentierung dauert sehr lange. Warzen können unter einer Kryotherapie (Kältebehandlung) zu einem kosmetisch belastenderen Problem als die Warzen selbst werden.

Über(Hyper)pigmentierung: Dunklerverfärbung der Haut

Arzneimittelexantheme (Nebenwirkungen an der Haut durch Medikamente) können stark pigmentieren und lange bestehen bleiben.

Es gibt es eine Vielzahl von Normvarianten von Hyperpigmentierungen:

Hyperpigmentierungen an Hand- und Fußflächen oder über den Gelenken, und dunkle Streifen oder Bänder der Nägel, sind sehr häufig. Wachsam sollte man sein, wenn lediglich 1 einzelner Finger oder 1 Zehe betroffen ist. Es könnte sich um ein Melanom handeln, daher ist Vorsicht geboten, auch wenn die Inzidenz von Melanomen insgesamt auf schwarzer Haut 20-fach niedriger ist.

Pigmentierungen am Gaumen sind häufig physiologisch, können aber auch ein Kaposisarkom (bei HIV) der Schleimhaut sein.

Die Dermatosis Papulosa Nigra (bräunliche Wärzchen um die Augen) tritt in mehr als 40% der über 40-Jährigen um die Augen auf. Es handelt sich um eine Art flacher seborrhoischer Warzen.

Lange bestehende Entzündungen (Akne, Ekzeme) neigen ebenfalls zur verstärkten Pigmentierung.

Narbenbildung

Die Neigung pigmentierter Haut nach Infektionen, durch Fremdkörper oder nach minimalen Traumen, eine verstärkte Narbenbildung (Keloid) und Bindegewebsreaktionen zu entwickeln, ist sehr hoch. Neben Juckreiz und Brennen der Narben sind diese Patienten oft extrem kosmetisch und funktionell belastet und eingeschränkt.

Auf das Stechen von Ohrringen oder Piercings sollte im sensiblen Alter von 5-18 Jahren unbedingt verzichtet werden; bei bekannter Neigung dazu, auch in der Familie, sollte generell davon Abstand genommen werden. Zahlreiche, oft gut gemeinte alleinige chirurgische Eingriffe bringen nur in den seltensten Fällen eine Verbesserung, meist eine Verschlechterung der Narben.

Traditionelle afrikanische Heilmethoden sind oft sehr toxisch und irritativ, können Fremdkörperreaktionen und eine versärkte Narbenbildung induzieren.

Spiralförmige Haare und Follikel prädisponieren dazu, bei regelmäßigem Rasieren, die Haut umgekehrt zu penetrieren, das Haar wächst weiter und der scharfe Schaft sticht in die Lederhaut, führt zu einer Fremdkörperreaktion, zu entzündlichen Papeln und Pusteln, zu Hyperpigmentierung und Narben. Ungefähr 50% der Männer mit sehr dunkler Haut sind betroffen.

Acne keloidalis nuchae: Dabei handelt es sich um das Auftreten von Papeln und Plaques am Hinterkopf und im Nacken von Männern mit Beginn in der Pubertät. Sie kann bis zum Haarverlust (Alopecie) fortschreiten. Die Ursache ist ein Kombination aus eingewachsenden Haaren, Friktion des Kragens, chronischer Haarfollikelentzündung und Rasieren im Nacken. Die Therapie ist unbefriedigend. Antibiotika, topische Akneprodukte, Steroide lokal, Injektionen von Steroiden oder schlußendlich die operatitve Entfernung sind oft erfolglos.

Die Behandlung von Keloiden muss deutlich aggressiver sein als bei weißer Haut. Eine Kombination von Kryotherapie und intraläsionaler Injektion von Steroiden, chirurgischer Excision und Nachbestrahlung und dann noch Injektionen von Steroiden, Kompressionsverbänden, ist manchmal hilfreich. Allerdings kann man mit Nebenwirkungen, wie Pigmentverlust , Verdünnung der Haut und Gefäßerweiterungen im behandelten Gebiet rechnen.

Traktions-Alopezie

Haare

Aufgrund spezieller Frisurenstile kommt es zur Traktionsalopezie (Haarverlust durch Zug durch die Frisur). Wenn man diesen Stil ändert, kann das Haar sogar zurückkommen. Brechen der Haare kommt aufgrund spezieller Proceduren, die die Haare besser kämmbar und flechtbar machen sollen, zustande. Haarglätter, der heiße Kamm, Haarpressen und Weichmacher führen bei wiederholter Anwendung zum Abbrechen der Haare.
Es gibt aber auch Hauterkrankungen, wie der chronisch discoide Lupus erythematodes, eine Autoimmunerkrankung, oder eine Syphilis, die zum Haarverlust führen; einen hormonell induzierter Haarverlust, oder eine Schilddrüsenerkrankung oder ein Eisenmangel oder alle anderen Ursachen des Haarverlustes auf weißer Haut, sind auch bei pigmentierter Haut möglich.

Akne

Bei der Akne überwiegt die papulöse Form mit Neigung zu lästiger unschöner Hyperpigmentierung(dunkler Flecken). Die Neigung zu Narbenbildung ist hoch.

Die Therapie gestaltet sich ähnlich wie auf weißer Haut.
Weil die Gefahr der Irritation groß ist, soll man mit der Lokaltherapie früh und vorsichtig beginnen, evt. nur jeden 2. Tag, und dann erst später intensivieren.
Die orale medikamentöse Therapie ist sicherlich vorzuziehen.
Wenn Hyperpigmentierungen aufgetreten sind, ist eine hydrochinonhältige (bleichende) Lokaltherapie in bis zu 4%iger Konzentration in Kombination mit Sonnenschutz mit Sonnenschutzfaktor 50 in Gelform sinnvoll.

Noch ein Wort zur Problematik der Anwendung von Produkten zur Bleichung der Haut (Bleeching). In fast jedem afrikanischen Modejournal kann man gebleichte schwarze Haut sehen. Es wird berichtet, dass abschnittsweise in „Subsaharan Africa“ oft mehr als die Hälfte der Frauen ihre Haut bleichen, über Jahre hinweg.
Verwendet werden Steroide, Hydrochinon, pflanzliche Produkte und unbekannte Mittel, auch Kombinationen. Hypopigmentation, Akne, Striae und Atrophie der Haut sind Komplikationen im Gesicht und am gesamten Körper. Hydrochinon verursacht Ochronose, eine gräuliche Verfärbunge der Haut, die durch Pigmentablagerung in der Dermis verursacht wird und so gut wie unbehandelbar ist. Die Behandlung der Hautschäden, die durch chronische Bleichungen verursacht werden, ist sehr langwierig und wird im Regelfall mit Antibiotika (Tabletten und Cremes) durchgeführt.

Glänzende Haut ist vielerorts ein Schönheitsideal. Die regelmäßige Anwendung von Ölen und Vaseline führt zu Pomadenakne, und Entzündungen der Haarfollikel an den Unterschenkeln (Follikulitiden).

Neurodermitis und Kontaktekzeme sind auf pigmentierter Haut genauso häufig wie auf weißer.

Neurodermitis, Atopische Dermatitis

Neurodermitis ist, wie wir aus der Isaac-Studie wissen, in Afrika stark vertreten. Nigeria, Äthiopien, Kenya rangieren im Spitzenfeld gemeinsam mit England, Finnland und Schweden.

Typische Veränderungen der Neurodermitis auf schwarzer Haut sind die verstärkte Neigung zur Papelbildung, die sichtbare Schuppung, die starke Neigung zu Lichenifikation (Verdickung der Haut). Die akuten Läsionen sehen weniger akut aus als sie sind, weil eben Bläschen wie Papeln ausschauen und eher nicht nässen.

Aufgrund dichterer Lagerung und der vermehrten Schichtenlage der Hornzellen bei gleicher Dicke der Oberhaut, und verstärkter Abschilferung besteht eine Neigung zu Verdickung der Haut bei Ekzemen.

Der Kontrast der Schuppen bei verstärktem Umsatz der Haut macht die Schuppung einfach deutlicher sichtbar und macht die Haut aschig grau (Ekzeme).

Bei der Pityriasis alba (Minimalvariante der Neurodermitis) mit hellen Flecken, besonders im Gesicht und an den Armen, ist die kosmetische Belastung auf schwarzer Haut stärker, weil der Kontrast deutlicher sichtbar ist. In Afrika sind diese hellen Flecken auch deshalb gefürchtet, weil auch Lepra so aussehen kann.

Als Differentialdiagnose zur Atopischen Dermatitis mit Juckreiz ist die Skabies (Krätze) zu erwähnen.

Die Acropustulosis of Infancy – Pusteln der Hände und Füße, an Handflächen und Sohlen, tritt oft bei afrikanischen Kindern im 1. und 2. Lebensjahr auf, rezidivierend, juckend, und wird oft als Skabies verkannt. Antihistamika sind hilfreich, in schweren Fällen kann Dapsone versucht werden.

Kontaktekzeme

Kontaktekzeme der Haut, wie das chronische Handekzem oder das Friseurekzem, sind auf schwarzer Haut genauso häufig wie auf weißer. Sie können allergisch oder einfach nur durch Irritantien oder toxische Substanzen verursacht werden.
Die Hitliste der Allergene einer Epicutantestserie bei 137 Patienten in Moshi führten Nickel vor Thiuram und Mercaptomix vor Duftstoffmix an.
Nachdem eine Kontaktallergie mittels Anamnese und Epicutantest (Aufkleben der verdächtigen Substanzen am Rücken und Ablesen der Lokalreaktionen nach 36 und 48 Stunden) ausgeschlossen oder bewiesen werden kann, werden entsprechende Verhaltensmaßnahmen vereinbart.

Seborrhoisches Ekzem

Seborrhoische Ekzeme sind nicht nur bei HIV-positiven Patienten zu sehen, sind extrem juckend, es wird ihnen aber aufgrund der geringen Schuppung und fehlenden Rötung auch vom begutachtenden Arzt nicht immer der richtige Stellenwert zugedacht und nicht richtig behandelt.

Pityriasis versicolor

Pityriasis versicolor ist die häufigste Dermatose mit Pigmentveränderungen weltweit, auf schwarzer Haut in Afrika sind Prevalenzen bis zu 50% beschrieben und sind natürlich ebenfalls auf schwarzer Haut ein stärkeres kosm. Problem.

Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie mich bitte: rosemarie.moser@aon.at

Worauf basiert mein Wissen?

Im Rahmen eines Arbeitsaufenthaltes in Tansania in Ostafrika am RDTC bei
Prof. Henning Grossmann und Prof. John Massenga, an der dermatolog. Abteilung am Universitätsspital KCMC habe ich große Anzahl von Patienten mit dunkler Hautfarbe gesehen und behandelt, und einige Zeit mit oben genannten Schwierigkeiten dieser Hautfarbe gekämpft.

Immer wieder besuchen mein Mann Georg Klein und ich ehemalige Studenten vom RDTC, die aus den verschiedensten Ländern Afrikas kommen, so z. B. Dr. Betrice Etemesi in Kenja. Jährlich unterrichten Dr. Colette van Hees, Hautärztin in Holland, und ich gemeinsam in Malawi für eine Woche Dermatologie bei Medizinstudenten (Visiting Lecturer). Es gibt in Malawi keine/n einzigen HautarztIn (ein Land mit doppelt so vielen Einwohnern wie Österreich).
In meiner Praxis werden regelmäßig Patienten mit pigmentierter Haut, insbesondere Adoptivkinder, betreut.

Tropenrückkehrer und Touristen

Wesentliche Krankheitsbilder

Wir genießen mit unserer schützenden Hülle Haut heute fast weltweit unbegrenzte Reisefreiheit.

Die Anzahl der Patienten mit Migrationshintergrund, auch aus tropischen Gebieten, steigt an. Zunehmend begegnen uns für unsere Breiten seltene importierte Dermatosen.

Es existiert eine Vielzahl von Hauterscheinungen. Für die richtige Diagnose und Therapie ist das klinische Wissen unabdingbar.

Neben dem klinischen Bild ist die exakte ANAMNESE wichtig.

Auf Sextourismus und spezfische sexuell übertragbare Erkrankungen (STD's) soll auf keinen Fall vergessen werden, auch wenn diese hier nicht beschrieben werden.

JUCKREIZ und GESCHWÜRE

Juckreiz und Geschwüre sind wichtige klinische Symptome unliebsamer Angriffe aus den Tropen.

Flussdiagramm Juckreiz und Geschwüre

JUCKREIZ: egal ob lokalisiert oder generalisiert?

Denken wir in erster Linie an Insektenstichreaktionen!

Diese juckenden Papeln klingen meist innerhalb von Stunden bis Tagen ab. Kühlende Maßnahmen sind so gut wie immer ausreichend. Das Arrangement der Läsionen kann den Verursacher identifizieren helfen. FLÖHE hinterlassen typischerweise Läsionen in Dreiergruppen, WANZEN hintereinander gereihte Stiche, so genannte Wanzenstraßen.

Die BETTWANZE (Cimex lenticularis) ist die Globalisierungsgewinnerin schlechthin. In den letzten 3 Jahren kam es zu einer Zunahme von 500%. Diese gerne in Möbelritzen lebenden Insekten, die nachts zum Blutsaugen den Wirt beglücken, hinterlassen Stichreaktionen, eine Allergie auf Speichelproteine der Bettwanzen. Diese können im Gepäck nach Hause oder in Hotels eingeschleppt werden und finden weitere Opfer.

Persistierende Insektenstichreaktionen entstehen typischerweise an unbedeckter Haut (Gesicht, Extremitäten) und können für Monate, selten jahrelang bestehen und wiederaufflackern, wenn man in Kontakt mit Insekten mit ähnlichen Antigenen kommt. Langwierige Reaktionen sind durch GNITZEN, SANDFLIEGEN und TSE-TSE zu erwarten.

Die Therapie ist schwierig und kann frustrierend sein. Lokale Therapie mit potenten Steroiden (okklusiv oder intraläsional), Kryotherapie und Excision sind möglich. Bei Versagen können Phototherapie, Dapsone oder Cyclosporin A wirksam sein. Persistierende Ictusreaktionen können wir mit einer SKABIES verwechseln.

Lokalisierter Juckreiz

Juckreiz am behaarten Kopf oder im Intimbereich können durch KOPF- und FILZLÄUSE samt der Nissen und ZECKEN verursacht werden.

MYIASIS

Larven von Fliegen der Gattung Dermatobia, Cordylobia oder Chrysomyia leben in den Tropen und verursachen subcutane Knoten, die Larven enthalten. Zentral besteht ein Porus, der die Larve atmen lässt. Eine Abdeckung des Porus mit Ultraschallgel lockt die Maden heraus und entlarvt sie.

TUNGIASIS

Diese auch Jiggers genannten Knötchen, vorwiegend an den Zehen, werden durch den kleinsten Floh, den Sandfloh Tunga penetrans verursacht. Das trächtige Weibchen bohrt sich in die Paronychien oder plantar ein, wächst bis Erbsgröße an und verursacht lokal Juckreiz. Häufig kommt es bei Myiasis und Tungiasis zur Superinfektion. Die einfachste Behandlung besteht in Incision und Exstirpation.

BLISTER BEETLES

Diese kommen weltweit in den Tropen und Subtropen vor, sehen meist völlig harmlos aus und produzieren Carnithidin. Dieses Toxin verursacht Stunden nach Kontakt mit der Haut, meist durch unabsichtliches Zerquetschen des Käfers, lokal artifiziell imponierende Blasen. Sie neigen bei Abheilung zu Hyperpigmentierung.

LARVA CUTANEA MIGRANS (Hautmaulwurf)

Das bizarre Bild wird durch Larven tierischer Hakenwürmer hervorgerufen, die vom Erdboden in die Haut gelangen. Juckreiz besteht entlang eines serpinginösen, oft aufgekratzten Ganges. Effektiv und einfach ist die einmalige Therapie mit Ivermectin.

STRONGYLOIDES STERCORALIS

Laut WHO sind ca.100 Mio Menschen in Tropen und Subtropen infiziert. Der Parasit lebt im Dünndarm, kann als Larve intakte Haut penetrieren und die Larva migrans imitierende, allerdings flüchtige Gänge ziehen, die oft gluteal lokalisiert sind. Unter Immunsuppression (HIV, Malignome, Splenektomie, systemische Steroide, Biologica, MTX, Cyclosporin A,...) kann er zum potentiell letalen Hyperinfektions-Syndrom führen. Bei im Familienverband  lebenden Personen muss mit einer Schmierinfektion gerechnet werden. Ein Screening  mittels mindestens dreimaliger Stuhluntersuchung auf Parasiten oder einem AK-Test ist sinnvoll. Die Therapie der Wahl ist heute Ivermectin.

Generalisierter Juckreiz

SCHISTOSOMIASIS

Verschiedene Schistosomenarten, im Süßwasser in den Tropen lebend, können in allen 3 Krankheitsstadien Juckreiz verursachen. Zerkarien(Larven) humanpathogener Schistosomen entweichen aus den Zwischenwirten (Süßwasserschnecken) und penetrieren die Haut des Schwimmers oder Wassertreters. Die akute Hautreaktion (Zerkariendermatitis) ist oft flüchtig. Die Zerkarien wandern zu ihrem Zielorgan, den Venen des Urogenital- oder Rectalbereiches, wo sie zu erwachsenen Würmern heranwachsen. Bei massiver Infektion entwickelt sich nach einer Inkubationszeit ein hochfieberhaftes Zustandsbild mit Urticaria sowie Gelenks- und Muskelschmerzen, das Katayama-Fieber. Extrem stark verseucht ist der bei Rucksacktouristen beliebte Malawi-See im zentralen Afrika.

ZERKARIENDERMATITIS

Diese lästige, doch harmlose Dermatose kommt in unseren Breiten an Badeseen in heißen Sommern vor. Zerkarien vogelpathogener Schistosomen, die im Organismus früh absterben, verursachen allergische Hauterscheinungen. Der Mensch ist ein Fehlwirt.

ONCHOCERCIASIS

Die Flussblindheit wird durch die Filarienspezies Onchocerca volvulus verursacht. Kriebelmücken übertragen die an schnellen Flüssen Afrikas heimischen Erreger. Es gibt Eradikationsprogramme. Klinisch dominiert zu Beginn Juckreiz, später entsteht die typische Leopardenhaut mit Papeln und Pigmentverschiebung. Dafür verantwortlich sind Mikrofilarien, die auch in die Augen eindringen und Blindheit hervorrufen können. Adulte Würmer leben in subcutanen Knoten.

FILARIASIS

Filarien der Gattung Wucheria Bancrofti verursachen langsam deszendierende, juckende, oft monströse Schwellungen der Extremitäten und der Genitalien begleitet von Eosinophilie und mildem Fieber. Zur Diagnosestellung sind der Nachweis von  Mikrofilarien (nächtlich im peripheren Blut) sowie Antikörpertests sinnvoll.

URTICARIA

Ursächlich liegen bei Tropenrückkehrern neben akuten allergischen Insektenstichreaktionen und Medikamentenallergien intestinale Erkrankungen durch Würmer und Lamblien, aber auch bakterielle oder virale Infektionen zu Grunde.

DENGUE

Das durch tagaktive Aedesmücken übertragene Dengue-Fieber ist die virale Erkrankung, welche neben Masern und Röteln am ehesten zu erwarten ist. Verschiedene Subtypen von Flaviviren sind die Verursacher. Bei Erwachsenen treten nach einer Inkubationszeit von 2 Wochen neben dem Exanthem Fieber, Gelenks- und Muskelschmerzen auf. Bei Reinfektionen durch andere Subtypen oder Primärinfektionen von Kindern kann es zum hämorrhagischen Verlauf bis zum Dengue-Shock-Syndrom kommen. Derzeit gibt es keine Dengueschutzimpfung.  

CHIKUNGUNYA

Chikungunya-Fieber (Kisuaheli, steht für gekrümmter Rücken) wird auch durch Tigermücken übertragen. Ähnlich wie bei Dengue treten ein Exanthem, Schmerzen, Fieber und Abgeschlagenheit auf. Spezielle Antikörper- und PCR-Nachweisverfahren sind wichtig.

Vermutlich wegen Klimaerwärmung und Import von Aedesmücken im Flugzeug oder Containerschiff gibt es bereits Meldungen von Dengue und Chikungunya aus unserem als Urlaubsziel beliebten mediterranen Raum. Eine Übertragung durch Bluttransfer wird diskutiert, weshalb derzeit von Blutspenden bis zu 6 Monaten nach Tropenaufenthalt abgeraten wird.

Differentialdiagnostisch bedenke man eine akute HIV-Infektion!

Schmerzhafte GESCHWÜRE (ULCERA)

Wenn Ulcera schmerzhaft sind, dann handelt es sich meist um mit Staphylokokken oder Streptokokken INFIZIERTE STICH-REAKTIONEN.

ULCUS TROPICUM

Dieses schmerzhafte Ulcus kann - besonders bei Mangelernährung - schnell aus Bagatellverletzungen durch Infektion mit einem fusospirillären Bakteriengemisch entstehen. Unverzüglich ist eine systemischen antibiotische Therapie mit breitem Wirkspektrum einzuleiten.

Differentialdiagnostisch kann man bei Immigranten aus Endemiegebieten entfernt an DIPHTERIE, PEST und MILZBRAND denken. Hinter nicht heilenden, schmerzhaften Ulcera cruris bei Afrikanern kann sich eine Sichelzellanämie verbergen.

Schmerzarme GESCHWÜRE (ULCERA)

RICKETTSIOSEN

Rickettsien verursachen Flecktyphus und Fleckfieber. Sie werden durch Zecken übertragen. Die schwersten Verlaufsformen sind das Rocky Mountain spotted–Fieber und das Südafrikanische Zeckenbissfieber. Beide können letal enden. Typisch ist der Beginn: ein schmerzarmer Eschar (umschriebene schwärzliche trockene Nekrose) an der Stelle des Zeckenbisses. Nach Tagen folgt ein generalisiertes Ausschlag. Die nicht zuletzt aufgrund des Jagdtourismus zunehmende Infektion mit Rickettsia africae, bestätigbar durch spezifische Antikörper, heilt unter einer oralen Therapie mit Tetrazyklinen restlos ab.

LEISHMANIOSEN

Auch die kutanen LEISHMANIOSEN sind per se schmerzarm. Für Schmerzen sorgt die bakterielle Superinfektion. In der Alten und Neuen Welt kennt man derzeit ca. 20 durch Sandmücken übertragene Leishmanienarten. Hunde und Nager bilden das Tierreservoir. Es können einzelne oder disseminierte, oft verkrustete, exulcerierte Läsionen auftreten. Differentialdiagnostisch kommt eine TUBERUCULOSIS CUTIS in Frage. Die lebensbedrohliche Systemmanifestation einer Leishmanien- Infektion wird Kala Azar genannt. Mucocutane Formen werden bei Leishmaniosen der Neuen Welt und in Ostafrika beschrieben, sind aber unter Immunsuppression in der Alten Welt auch möglich. Vor Beginn der Therapie ist eine Identifizierung der L.spezies unbedingt angezeigt. Abhängig von der Leishmanienspezies, der Immunitätslage des Patienten und der Ausdehnung der Erkrankung erfolgt die Therapie lokal (Kryotherapie, Excision) oder systemisch (Natriumstibogluconat, Pentostam, Itraconazol, Miltefosine, Amphothericin B).Die orale Gabe von Miltefosine ist die, wenn auch teure, so derzeit erfolgreichste und nebenwirkungsärmste Therapie.

SUBCUTANE MYCOSEN

SPOROTRICHOSE, CHROMOBLASTOMYCOSE und das MYCETOM zeigen sich als schmerzarme Ulcerationen und Vegetationen meist an den Extremitäten. Sie werden durch tropische Pilze verursacht. Trotz Erregernachweis und systemischer antimycotischer Langzeittherapie ist eine Amputation manchmal unumgänglich.

MYCOBACTERIEN

Wenn auch unter Touristen selten, ist das BURULIULCUS derzeit weltweit nach Tbc und Lepra die dritthäufigste mycobakterielle und bisher nur chirurgisch therapierbare Erkrankung. Mycobacterium ulcerans kommt vor allem in West- und Zentralafrika vor. Benannt ist das Ulcus nach dem Ort Buruli in Uganda.

Im Gegensatz zu manch verfrühten Hoffnungen über die Eradikation der LEPRA gibt es weltweit jährlich 700.000 registrierte neue Erkrankungen, die meisten in Afrika, Brasilien und Indien. Aber auch in Europa werden ca. 30-40 Leprafälle pro Jahr diagnostiziert. Die Latenz zwischen Infektion und Ausbruch der Lepra kann lange sein, auch ein jahrzehntelang zurückliegender Tropenaufenthalt ist relevant. Abhängig von der Immunitätslage des Patienten gibt es tuberculoide Formen mit anästhetischen hypopigmentierten Herden und lepromatöse Formen mit schmerzlosen Ulcera und Knoten. Traurig ist, dass jeder 10. Patient bei Diagnosestellung bereits Behinderungen aufweist, die trotz einer Multidrug-Therapie bestehen bleiben.

Abklärung vor Therapie

Bei allen chronischen abszedierenden Hauterkrankungen und nicht heilenden Geschwüren muss neben der histologischen Abklärung (Nachweis gramnegativer, säurefester Stäbchen, Pilze, Parasiten) eine umfassende mikrobiologische Untersuchung (Kulturen, PCR, AK-Tests) angestrebt werden.
Wir arbeiten mit dem Tropeninstitut der MedUni Wien eng zusammen.

Reiseapotheke

Was immer dazu gehört:

Verbandsmaterial: Desinfektionsmittel z.B. Octenisept® , Schnellverband, Pflaster, Kompressen, elastische Mullbinde

Instrumente: Pinzette, kleine Schere, Taschenmesser, Sicherheitsnadeln, Fieberthermometer

Sonnenschutzmittel: Achten Sie auf den Lichtschutzfaktor (für Tropen 25+) und Wasserresistenz

Mückenschutzmittel (Repellents): gemäß den Empfehlungen des Tropeninstitutes: Anti Brumm forte®, ExoPic®,NoBite®, Autan®, Amazonas Spray®; für Kinder: Anti Brumm®, Coccopell® auf unbedeckte Hautstellen auftragen.

Schutz gegen Quallen/Feuerkorallen/Anemonen: Safe Sea®

Medikamente (immer im Handgepäck mitführen):

  1. Vergessen Sie nicht Ihre Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen, (in ausreichender Menge) mitzuführen
  2. Malariatabletten, falls ärztlich verordnet
  3. Tabletten gegen Schmerzen und Fieber: z. B. Mexalen®, Parkemed®, Deflamat®(rezeptfrei)
  4. Tabletten gegen starken Durchfall: z. B. Imodium®oder Loperamid® (rezeptfrei)
  5. Mittel gegen Erkältung: Lutschtabletten z.B.Tantum lemon®, Nasentropfen Nasivin® ev. Hustenmittel Prospan® Tavipec® Islamoos®
  6. Eventuell Tabletten gegen Reisekrankheit, z. B. Aerius®,Travelgum®(rezeptfrei)

Je nach Reiseziel zusätzlich:

Insektizid: für Raumbehandlung und Textilien, z. B., NoBite®, Exopic forte®
Wasserdesinfektion: Desinfektionstabletten (z. B. Micropur®), Keramikfilter (z. B. Katadyn), ev. Tauchsieder

Zusätzlich für längere Reisen oder bei Reisen in abgelegene Gegenden:

Medikamente:

  • Antibiotikum für schweren Durchfall oder andere Infektionen, z.B. Ciprofloxacin® (rezeptpflichtig)
  • Tabletten gegen Allergien, z.B. Fenistil® oder Claritin® (rezeptfrei)bzw. Sonnenallergie (Aerius®)
  • Tabletten gegen Herpesinfektionen (Viropel®, Famvir®, Zovirax®, rezeptpflichtig)

Was tun bei Durchfall?

Durchfall ist auf Reisen sehr häufig, klingt aber in den meisten Fällen innerhalb von 2-3 Tagen ab. In diesem Fall sollten Sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen (z. B. Tee mit Zucker, Bouillon), und etwas Salzgebäck. Bei starken wässrigen Durchfällen nehmen Sie zusätzlich Imodium® oder Loperamid.

Falls Sie Fieber über 38,5 Grad oder blutig-schleimige Durchfälle haben (mit schlechtem Allgemeinzustand), dann müssen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Wenn dies nicht möglich ist, sollten Sie das ev. mitgenommene Antibiotikum einnehmen (z.B. für Erwachsene Ciprofloxacin® 500mg 2 x 1 Tablette täglich). Auch an Malaria sollte man denken, denn sie kann sich als Durchfall präsentieren.

Reise-Gesundheitstipp

Checkliste Reiseapotheke

Das CRM Centrum für Reisemedizin empfiehlt für die Reiseapotheke

Mittel zur Behandlung von:

  • Durchfall
  • Fieber/Schmerzen
  • Übelkeit/Erbrechen (Reisekrankheit)
  • Magenbeschwerden
  • Verstopfung
  • Erkältung (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen)
  • Allergische Hautreaktionen
  • Wunden (Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial)
  • Verstauchungen und Verletzungen

Außerdem:

  • Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen
  • Sonnenschutz
  • Insektenschutz
  • Augen- und Ohrentropfen
  • Fieberthermometer
  • Kleine Schere
  • Pinzette (Splitter + Zecken)
  • Einmalhandschuhe
  • ggf. Kondome

Die Erweiterung der Reiseapotheke ist erforderlich vor allem bei:

  • Tauchurlauben
  • Unfallträchtigen Vorhaben

Wichtig zu wissen:

Für chronisch Kranke, Eltern mit kleinen Kindern und ältere Menschen empfiehlt es sich, die Reiseapotheke mit einem reisemedizinisch geschulten Apotheker oder Arzt zu besprechen, um individuelle Notwendigkeiten abzuklären. Eine Liste solcher Apotheker und Ärzte finden unter Links und Partner.

Für einige Medikamente, etwa für Betäubungsmittel, gibt es in manchen Ländern, insbesondere in Afrika und Asien, Einfuhrverbote. Bitten Sie Ihren Arzt, Ihnen gegebenenfalls ein Attest für den persönlichen Bedarf der Medikamente auszustellen.