Behandlungen: Psoriasis

Was ist die Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)?

Es ist eine häufige, chronische, systemische, entzündliche Erkrankung. Sie präsentiert sich mit Schuppenbildung, Juckreiz, Spannungsgefühl und Brennen.

Die weißlich schuppenden, punktförmig bis handtellergroßen Hautstellen sind häufig an Knien, Ellenbogen, Gesäß, Kopfhaut, Gelenken, aber auch an Finger- und Zehennägeln lokalisiert.

Die Anlage Psoriasis zu entwickeln, ist vererbbar. Sie kann aber auch spontan ohne erkennbaren Auslöser auftreten. Zusätzlich müssen auch immer immunologische und/oder Umwelteinflüsse mitspielen.

Diese Auslöser sind sehr verschieden (Infekte, Medikamente, Nikotin, Stress etc.) und beeinflussen Patienten unterschiedlich stark. Insgesamt ist der Verlauf individuell unterschiedlich und absolut nicht vorhersehbar, oft aber schubweise.

Menschen mit Psoriasis haben außerdem ein höheres Risiko an Übergewicht, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthritis oder Depressionen zu erkranken. Bei diesen "Komorbiditäten" ist die Zusammenarbeit mit anderen Fachgruppen (Rheumatologen, Internisten etc) sehr wichtig.

Wie wird sie behandelt?

Grundstock der Therapie ist eine Basistherapie mit rückfettenden und pflegenden Cremes, Salben oder Lotionen ohne zusätzliche Wirkstoffe. Diese Pflegeprodukte wirken per se und verbessern so den Zustand der Haut, um die erscheinungsfreie Zeit zu verlängern.

Als lokale Therapien kommen außerdem kortisonhältige Präparate, ev. in Kombination mit Vitamin-D3-Präparaten, sowie Bäder und Harnstoff- oder salizylsäurehältige Salben zur Lösung der Schuppen zum Einsatz.

Sollten die genannten Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Phototherapie durchgeführt werden. Sie zeigt oft gute Erfolge und ist für viele Patienten die geeignete Therapie, v.a. in den Wintermonaten.

Aufgrund der UV-Belastung ist sie jedoch nur begrenzt einsetzbar und auch nicht für alle Hauttypen und jedes Alter geeignet. Diese können Sie gerne in unserer Ordination durchführen lassen.

Bei schweren Formen ist eine systemische Therapie oft unumgänglich. Dabei werden Retinoide, Methotrexat oder Cyclosporin A in Form von Tabletten oder Kapseln verabreicht. Diese Therapien sind sehr wirksam, zeigen aber auch ein reiches Nebenwirkungsspektrum.

So muss vor der Behandlung nach schlummernden oder chronischen Infektionen im Körper gesucht werden, da diese unter einer systemischen Therapie wieder aufflackern können.

Biologika

Als neuere Substanzen kommen Biologika zum Einsatz, die den im Körper ablaufenden Entzündungsprozess durch Hemmung verschiedener Botenstoffe stoppen. Diese Medikamente werden mittels Fertigspritze selbst unter die Haut gespritzt oder über die Vene verabreicht.

Für jede der systemischen Therapien gilt, dass der Erfolg erst nach 3-4 Monaten abschätzbar ist, wenn auch die Patienten oft schon nach viel kürzerer Zeit eine Verbesserung spüren.

Besondere Aspekte

Insgesamt muss der Patient mit Psoriasis als biopsychosoziales Wesen gesehen werden, das heißt die Erkrankung muss in Hinblick auf den Patienten selbst, seine Psyche, den Beruf und sein soziales Umfeld gesehen werden.

Die Psoriasis ist stigmatisierend. Oft ist die psychische Belastung größer als die körperliche und kann zu emotionaler und sozialer Isolation führen.

Diese Aspekte dürfen bei der Therapie nicht außer Acht gelassen werden.

Die Psoriasis ist heute nicht heilbar. Im Regelfall kann man aber mit der Erkrankung mithilfe einer der zur Verfügung stehenden Therapieformen gut und glücklich leben!